07 Juni 2011

Welcher Glaube für mein Kind

Dokumentarfilm um Mitternacht

Welcher Glaube für mein Kind

Über die Vielfalt der Existenz Gottes

Sendung am Freitag, 10.06.2011, 00.15 bis 1.05 Uhr

(Nacht von Do auf FR) SWR-Fernsehen

Seitdem Marc Burth Vater geworden ist, beschäftigt er sich mit einer Frage: Nach welcher Religion soll er seine beiden Kinder erziehen? Immerhin ist sein Vater Protestant, seine Mutter Jüdin und seine Schwester Schamanin, sein Schwiegervater ist Moslem und seine Schwiegermutter katholisch. Ein schwieriges Unterfangen für den Filmemacher, in dieser familiären Glaubensvielfalt die richtige Wahl für seine Kinder zu treffen.
Auf der Suche nach Antworten besucht Marc Burth Gläubige und Ungläubige, Menschen, die sich mit Gott auseinandersetzen, und solche, für die Gott keine Rolle im Leben spielt. Er spricht mit Atheisten und Baptisten, Schamanen und Jesuiten, Juden, Moslems, Heiden und vielen mehr. Er will wissen, ob es Gott gibt oder nicht, und warum Religion für Kinder wichtig sein kann.
Der Film ist eine verspielte, verrückte und leicht neurotische Annäherung an eine der großen Fragen, an der sich viele die Zähne ausbeißen und die sich die Menschheit immer wieder stellt: Existiert Gott? Und wenn ja, in welcher Weise?

Die Tricks der Lebensmittelindustrie

ZDF Mittwoch, 08.06.2011 00:50 - 01:35 Uhr Nachtprogramm

VPS 09.06.2011 00:50

Länge: 45 min

Dokumentation, Deutschland, 2010

WISO-Dokumentation

Aufgetischt und abserviert

Die Tricks der Lebensmittelindustrie

Für Verbraucherschützer ist sie das Erfolgsmodell - die Lebensmittelampel. Leicht verständlich, eingeteilt in drei Farben: Rot für schädliche Mengen einer Zutat wie Zucker oder Fett, Gelb für vertretbare, Grün für gesunde. Selbst das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sprach sich für die "Ampel" aus. Begründung: Die Ampel erreiche die Verbraucher besser als Portions- und Prozentangaben. In Großbritannien ist diese einfache Kennzeichnung bereits Wirklichkeit. Doch: Im EU-Parlament wurde sie abgelehnt. Lobbyisten der Lebensmittelindustrie verhinderten die Einführung.

Die "Ampel" ist nur ein Thema der WISO-Doku "Aufgetischt und abserviert". Jedes Jahr werden Hunderte neue Lebensmittel "erfunden" - ernähren wir uns dadurch besser oder gesünder? Kaum, wie Kreationen wie "Formschinken" oder "Analogkäse" befürchten lassen. Oftmals ist der Lebensmittelschwindel ganz legal. Da gibt es den Physalis-Tee, der ganz ohne Physalis auskommt, dafür mit Aroma. Oder die Fertigsauce, die mit "verbesserter Rezeptur" wirbt, obwohl die Zutaten minderwertiger geworden sind. Und es gibt ganze Produktpaletten, die vom Vorgaukeln falscher Tatsachen leben.

Beispiel "Light". Der Werbeslogan spiegelt vor, man könnte schlank werden dank solcher Produkte. Auch das ist oftmals Lug und Trug. Denn weniger Fett bedeutet mehr Zucker - und umgekehrt. Professor Michael Hermanussen geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: "Das Problem ist die Regulation des Appetits. Wir selbst müssen uns sagen, wir sind satt, wir sind nicht satt. Dieses Gefühl hat uns die Industrie abtrainiert." Und ein Inhaltsstoff ist dafür mitverantwortlich: Geschmacksverstärker Glutamat. Von ihm wissen wir inzwischen, dass er als "Dickmacher" gilt. Der Trick: Oft wird er durch glutamathaltigen Hefeextrakt ersetzt - der muss nicht als Geschmacksverstärker deklariert werden. Also reiner Etikettenschwindel.

Wie Transparenz im Lebensmittelsektor funktionieren kann, zeigt der "Smiley" in unserem Nachbarland Dänemark. Das Symbol zeigt dem Kunden am Eingang, ob es in Restaurants und Supermärkten sauber zugeht. Städte wie Berlin wollen ihn jetzt auch einführen.

Der Film geht diesen und vielen weiteren Fragen nach. Er spürt auf, wo in Deutschland mehr getan werden müsste, um Interessen von Verbrauchern entgegenzukommen. Und er deckt auf, wo uns die Industrie betrügt. "Aufgetischt und abserviert", ein Blick auf unsere Lebensmittel.

Film von Britta Buchholz und Kai Dietrich

Deutscher Giftschrott für Ghana

ZDF ZOOM 08.06.2011 22.45 Uhr

Toxic City

Deutscher Giftschrott für Ghana

"Eure alten Computer vergiften hier unsere Kinder", so der ghanaische Öko-Aktivist Mike Anane. Toxic City wird Agbogbloshie, ein Stadtteil der Hauptstadt Ghanas, deshalb mittlerweile auch genannt. Es ist ein schmutziges Geschäft - in jeder Hinsicht. Europäische Reeder verschiffen Abfälle nach Afrika, wo die Fracht illegal entsorgt wird. Giftige Schwermetalle verseuchen die Menschen, die Böden, die Flüsse und die Fische - und die Händler verdienen dabei ein Vermögen. Ein Großteil des Elektroschrotts kommt aus Deutschland.

"Es gibt mehrere Plätze allein in Ghana, auf denen Kinder die alten Rechner auseinanderreißen und die Bildschirme zertrümmern müssen. Dann werfen sie den Kram ins Feuer, damit alles aus Plastik verbrennt. Die Metallreste können sie schließlich verkaufen. Der mit Abstand größte solcher Plätze liegt hier in Accra, in Agbogbloshie", so Mike Anane.

20 bis 50 Millionen Elektroschrott jährlich

Die UN schätzen, dass global jährlich 20 bis 50 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert werden. Ein Teil der deutschen und europäischen Abfälle landet in Ghana, Westafrika. Container voll ausgedienter Computer werden via Hamburg oder Antwerpen nach Accra verschifft. In Deutschland kostet es etwa 3,50 Euro, einen alten Röhrenmonitor fachgerecht zu entsorgen. Nur 1,50 Euro kostet es, ihn im Container nach Ghana zu schicken. Wenn klar ist, dass die Geräte kaputt sind - und das trifft auf die meisten zu - landen sie auf der Halde in Agbogbloshie.

100.000 Tonnen ausgemusterter Elektrogeräte werden von den Exporteuren jährlich allein aus Deutschland Richtung Süden geschafft, so eine Studie. Viel mehr, als Fachleute bislang befürchtet hatten. "Das ist ein Millionengeschäft, es ist nicht so, dass es unter Kleinkriminalität fällt", sagt Knut Sander vom Hamburger Umweltinstitut Ökopol. In den meisten Ländern gelten Umweltschutzgesetze, es gibt Recyclingsysteme für Schrottcomputer. Doch die haben große Lücken. Von Jahr zu Jahr wird deshalb mehr Elektromüll in die Dritte Welt verschifft.

Als Second-Hand-Artikel deklariert

Mit Tricks werden die Elektronikartikel nach Accra geschafft. Die Waren werden als Second-Hand Artikel deklariert, denn die Ausfuhr von Sondermüll - und darunter fallen diese Produkte - ist nach europäischem Recht verboten. Die EU hat die Basler Konvention ratifiziert. Darin wird international der Transport von Giftmüll geregelt. Wie kommt es trotzdem dazu, dass in Ghana kleine Kinder deutschen Elektroschrott, der die Umwelt vergiftet, ausschlachten müssen?

Zoom geht der Sache auf den Grund, verfolgt die Wege des deutschen Elektroschrotts nach Ghana - und macht sich vor Ort selbst ein Bild vom Ausmaß der Verwüstung. Wo sind die Lücken in Deutschland? Wer verdient an den illegalen Machenschaften? Und: wie kann man dieses Problem beseitigen?