Personen:
Roland Teubner-Mario Adorf
Agnes Matzerath-Angela Winkler
Oskar Matzerath -David Bennent
Jan Bronski-Daniel Olbrychski
Maria-Katharina Thalbach
Gemüsehändler Greff-Heinz Bennent
Bebra-Fritz Hakl
Roswitha Raguna-Mariella Oliveri
Anna-Tina Engel
Oma Anna-Berta Drews
Joseph Koljaiczek-Roland Teubner
und andere
Musik: Maurice Jarre
Kamera: Igor Luther
Buch: Jean-Claude Carriere, Volker Schlöndorff und Franz Seitz
Regie: Volker Schlöndorff
Von Anfang an ist der 1924 in Danzig geborene Oskar Matzerath ein ungewöhnliches Kind. Mit drei Jahren stellt er aus Protest gegen die Welt der Erwachsenen sein körperliches Wachstum ein. Dafür schlägt er mit Inbrunst die weißrote Kindertrommel, die ihm seine Mutter zum dritten Geburtstag geschenkt hat. Trommelnd und als Schreihals mit unglaublicher Stimmkraft bekundet Oskar Matzerath fortan sein Missfallen an einem befremdlichen Treiben, dem er sich höhnisch verweigert ...
Volker Schlöndorffs mehrfach preisgekrönter Film entstand nach dem berühmten gleichnamigen Roman von Günter Grass und ist ein Panorama deutscher Vorkriegsgeschichte und der Kriegszeit; er erhielt als erster deutscher Spielfilm einen Oscar.
*
Anna (Tina Engel), eine junge Bäuerin aus der Kaschubei, kommt auf ungewöhnliche Weise zu Mann und Tochter. Später heiratet diese Tochter - Agnes (Angela Winkler) - die rheinische Frohnatur Alfred Matzerath (Mario Adorf) und betreibt mit ihm einen Kolonialwarenladen im Danziger Vorort Langfuhr. Doch Alfred ist nicht der einzige Mann in ihrem Leben, sie schenkt ihre Gunst auch ihrem Vetter Jan Bronski (Daniel Olbrychski). So sind beide Männer für die Vaterschaft in Betracht zu ziehen, als Oskar Matzerath (David Bennent) im Spätsommer 1924 geboren wird. Der ungewöhnliche Junge kann es kaum erwarten, drei Jahre alt zu werden, weil seine Mutter ihm für diesen Geburtstag eine Blechtrommel versprochen hat. Andererseits missfällt ihm das Treiben der großen Leute so gründlich, dass er an besagtem Geburtstag beschließt, von Stund an keinen Fingerbreit mehr zu wachsen. Ein arrangierter Sturz von der Kellertreppe liefert die vermeintliche Erklärung dafür; ganz unerklärlich bleibt dagegen Oskars bald darauf entdeckte Fähigkeit, mit der bloßen Kraft seiner Stimme Glas zum Zerspringen zu bringen.
Schreiend und trommelnd betätigt Gnom Oskar sich fortan als Störenfried in der ungeliebten Welt spießig-gefährlicher Erwachsener. Er bringt Nazi-Aufmärsche durcheinander und seine beiden mutmaßlichen Väter ins Grab. Er schwängert seine Stiefmutter Maria (Katharina Thalbach) und umarmt die entzückende Liliputanerin Roswitha Raguna (Mariella Oliveri). In einem Fronttheater am Atlantikwall produziert er sich als Artist; immer aber bleibt er dabei der höhnische Zwerg, der die Welt auf den Kopf stellt ...
Anders als der berühmte Roman aus dem Jahre 1959 endet dieses „sehr deutsche Fresko" (Schlöndorff) bei Kriegsende. Neben dem Oscar 1980 für den besten ausländischen Film erhielt „Die Blechtrommel" in Cannes die Goldene Palme. Die internationale Kritik war vor allem fasziniert vom Spiel des jungen David Bennent, der - selbst kleinwüchsig - den unheimlichen Trommler Oskar verkörpert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen