10 November 2008

Das Schweigen der Quandts

Mittwoch, 12. November 2008 um 21.45 Uhr


ARTE

Wiederholungen:
15.11.2008 um 14:50
Das Schweigen der Quandts
(Deutschland, 2007, 60mn)
NDR


Die Familie Quandt gehört zu den reichsten und einflussreichsten Familie Deutschlands und doch ist ihr Name vielen unbekannt. Ihr Konzernimperium umfasst Unternehmen wie BMW, den Pharmariesen Altana und den Batteriehersteller Varta - dies sind nur die bekanntesten Firmen. Den Grundstein für die mächtige Stellung des Konzerns legte Günther Quandt als Begründer des Familienvermögens zum Teil in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Dokumentation versucht anhand der Familiengeschichte der Quandts Einblicke in die Mentalität der industriellen Elite Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichen.

Die Familie Quandt zählt zu Deutschlands reichsten und einflussreichsten Familien. Trotzdem ist ihr Name dem breiten Publikum nicht bekannt. Zum weltumspannenden Konzernimperium der Quandts zählten in den vergangenen 100 Jahren Unternehmen wie Altana, Milupa, Varta und - bis heute - die Industrie-Ikone BMW.
Doch die Quandts verbargen bislang ihre Familiengeschichte und die Herkunft von Teilen ihres Vermögens. Die Firmenarchive blieben Journalisten und Historikern verschlossen. Für "Das Schweigen der Quandts" recherchierten die Filmemacher Eric Friedler und Barbara Siebert über fünf Jahre lang in Archiven im In- und Ausland. Mit Hilfe der zusammengetragenen Dokumente ist es ihnen gelungen, Stück für Stück die Herkunft von Teilen des Familienvermögens offen zu legen. Das Fazit: Die Quandts nutzten seinerzeit offenbar wirtschaftliche Vorteile, die der Nationalsozialismus ihnen bot. KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter ermöglichten Profite und den Konzernausbau. Das belegen unter anderem Aussagen Überlebender des Konzentrationslagers Hannover-Stöcken. Die Vermögenszuwächse, die die Quandts zwischen 1933 und 1945 erzielten, begründeten zum Teil auch den Aufstieg in der deutschen Nachkriegswirtschaft.
Die Filmemacher haben mit dieser ersten Dokumentation über die Geschichte der Familie eine Mauer des Schweigens durchbrochen - mit Erfolg: Wenige Tage nach der Erstsendung des Films, am 30. September 2007 in der ARD - erklärten die Erben der Familie gemeinsam, sie seien sehr bewegt. Nun will die Familie ihre Geschichte im "Dritten Reich" aufarbeiten.

05 September 2008

Fahrenheit 9/11

kabel eins

09.09.2008,
20:15 Uhr (119 min)

Michael Moores "Fahrenheit 9/11" beschäftigt sich u. a. mit der verhängnisvollen Verbindung der Familie Bush mit Top-Terrorist Osama Bin Laden und überzeugt durch die Brisanz der Fakten ebenso wie durch die große Emotionalität und ehrliche Empörung seines Machers. Der Oscar-Gewinner gibt nie vor, ein unbeteiligter Beobachter der Anschläge vom 11. September 2001 zu sein - er bezieht klar Stellung gegen die Politik der gegenwärtigen US-Regierung ...

17 August 2008

Dancer In The Dark

Dienstag, 19. August 2008, 23.00 Uhr, NDR

Dancer In The Dark

(Dänemark / Schweden / Frankreich)

Dancer In The Dark

Ein Melodram und ein modernes Musical: Die nach Amerika ausgewanderte tschechische Textilarbeiterin Selma leidet an einer Augenkrankheit, die zur vollständigen Erblindung führt. Ihrem ebenfalls daran erkrankten Sohn Gene will sie dieses Schicksal ersparen. Um die dafür notwendige Operation zu finanzieren, nimmt sie neben ihrem Fabrikjob zusätzlich Heimarbeit an und spart jeden Dollar. In ihrer wenigen freien Zeit probt sie zusammen mit ihrer Freundin Kathy in einer Laientruppe für ein Musical. Wenn ihr das Leben zu hart wird, flüchtet sie in die Welt der Musik.
Doch Selmas kleiner, privater Lebensplan droht zu scheitern, als sie in der Fabrik entlassen wird und ihre Krankheit schneller voranschreitet, noch bevor sie das nötige Geld für die Operation zusammen hat. Sie wird zur Mörderin auf Verlangen an ihrem Nachbarn und Vermieter, dem Polizisten Bill.

mit
Selma - Björk
Kathy - Catherine Deneuve
Bill - David Morse
Jeff - Peter Stormare
Norman - Jean-Marc Barr
Linda - Cara Seymour
Morty - Jens Albinus
Suzan - Katherine Falkenberg
Judge - Reathel Bean


Regie: Lars von Trier
Kamera: Robby Müller
Musik: Björk
Drehbuch: Lars von Trier

02 August 2008

We feed the world - Essen global

Das Erste | Dienstag, 05.08.2008 | 22:45 Uhr


Film von Erwin Wagenhofer
Was können wir tun, damit Tomaten wieder nach Tomaten schmecken? Brauchen wir Erdbeeren im Dezember und Spargel zu jeder Jahreszeit? Was können wir noch essen und trinken? Wie gehen wir mit unseren Lebensmitteln um und zu welchem Preis? "We feed the world" behandelt all diese Themen, die für jeden Einzelnen von uns immer brisanter und wichtiger werden.
Erwin Wagenhofer machte sich auf die Spur unserer Lebensmittel. Sie führte ihn nach Frankreich, Spanien, Rumänien, Brasilien und zurück nach Österreich. Ein Film über Ernährung und Globalisierung, Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und Geldflüsse - über den Mangel im Überfluss.
Der österreichische Kinodokumentarfilm "We feed the world" wurde weltweit auf Festivals eingeladen und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Österreichischen Filmpreis 2006.

Die Blechtrommel

Das Erste | Sonntag, 03.08.2008 | 23:30 Uhr

Spielfilm Deutschland/Frankreich 1979
Personen:
Roland Teubner-Mario Adorf
Agnes Matzerath-Angela Winkler
Oskar Matzerath -David Bennent
Jan Bronski-Daniel Olbrychski
Maria-Katharina Thalbach
Gemüsehändler Greff-Heinz Bennent
Bebra-Fritz Hakl
Roswitha Raguna-Mariella Oliveri
Anna-Tina Engel
Oma Anna-Berta Drews
Joseph Koljaiczek-Roland Teubner
und andere

Musik: Maurice Jarre
Kamera: Igor Luther
Buch: Jean-Claude Carriere, Volker Schlöndorff und Franz Seitz
Regie: Volker Schlöndorff
Laufzeit: 139 Min.

Von Anfang an ist der 1924 in Danzig geborene Oskar Matzerath ein ungewöhnliches Kind. Mit drei Jahren stellt er aus Protest gegen die Welt der Erwachsenen sein körperliches Wachstum ein. Dafür schlägt er mit Inbrunst die weißrote Kindertrommel, die ihm seine Mutter zum dritten Geburtstag geschenkt hat. Trommelnd und als Schreihals mit unglaublicher Stimmkraft bekundet Oskar Matzerath fortan sein Missfallen an einem befremdlichen Treiben, dem er sich höhnisch verweigert ...
Volker Schlöndorffs mehrfach preisgekrönter Film entstand nach dem berühmten gleichnamigen Roman von Günter Grass und ist ein Panorama deutscher Vorkriegsgeschichte und der Kriegszeit; er erhielt als erster deutscher Spielfilm einen Oscar.
*
Anna (Tina Engel), eine junge Bäuerin aus der Kaschubei, kommt auf ungewöhnliche Weise zu Mann und Tochter. Später heiratet diese Tochter - Agnes (Angela Winkler) - die rheinische Frohnatur Alfred Matzerath (Mario Adorf) und betreibt mit ihm einen Kolonialwarenladen im Danziger Vorort Langfuhr. Doch Alfred ist nicht der einzige Mann in ihrem Leben, sie schenkt ihre Gunst auch ihrem Vetter Jan Bronski (Daniel Olbrychski). So sind beide Männer für die Vaterschaft in Betracht zu ziehen, als Oskar Matzerath (David Bennent) im Spätsommer 1924 geboren wird. Der ungewöhnliche Junge kann es kaum erwarten, drei Jahre alt zu werden, weil seine Mutter ihm für diesen Geburtstag eine Blechtrommel versprochen hat. Andererseits missfällt ihm das Treiben der großen Leute so gründlich, dass er an besagtem Geburtstag beschließt, von Stund an keinen Fingerbreit mehr zu wachsen. Ein arrangierter Sturz von der Kellertreppe liefert die vermeintliche Erklärung dafür; ganz unerklärlich bleibt dagegen Oskars bald darauf entdeckte Fähigkeit, mit der bloßen Kraft seiner Stimme Glas zum Zerspringen zu bringen.
Schreiend und trommelnd betätigt Gnom Oskar sich fortan als Störenfried in der ungeliebten Welt spießig-gefährlicher Erwachsener. Er bringt Nazi-Aufmärsche durcheinander und seine beiden mutmaßlichen Väter ins Grab. Er schwängert seine Stiefmutter Maria (Katharina Thalbach) und umarmt die entzückende Liliputanerin Roswitha Raguna (Mariella Oliveri). In einem Fronttheater am Atlantikwall produziert er sich als Artist; immer aber bleibt er dabei der höhnische Zwerg, der die Welt auf den Kopf stellt ...
Anders als der berühmte Roman aus dem Jahre 1959 endet dieses „sehr deutsche Fresko" (Schlöndorff) bei Kriegsende. Neben dem Oscar 1980 für den besten ausländischen Film erhielt „Die Blechtrommel" in Cannes die Goldene Palme. Die internationale Kritik war vor allem fasziniert vom Spiel des jungen David Bennent, der - selbst kleinwüchsig - den unheimlichen Trommler Oskar verkörpert.

28 Juni 2008

Jamies Hühnerhölle

Nachdem ich schon zweimal im Tammox-Blog über die Zustände und die globalen Auswirkungen der Hühner-Haltung berichtete, kommt nun Herr Oliver mit einer Aktion zum Thema ins TV - auch er hat gehört, daß jährlich Hunderte Millionen Eintagsküken geschreddert werden, weil es Hähne sind:

Jamies Hühnerhölle

RTL-II
Am Mo., 14. Juli 2008 um 21:15 Uhr

Nach Jugendarbeitslosigkeit und Schulkantinen prangert der sympathische Starkoch jetzt die Massenhaltung von Hühnern an


Wie schon bei seinem Einsatz für junge Arbeitslose und seiner Kampagne für besseres Essen in englischen Schulkantinen, will der sympathische britische Starkoch mehr, als nur leckere Gerichte für sein Publikum auf den Tisch zaubern. Jamie Oliver lädt diesmal ein zu einem Gala-Dinner der etwas anderen Art: Auf drastische Weise demonstriert er, unter welch grausamen Bedingungen Hühner leben und sterben müssen, nur damit wir etwas zu essen auf dem Teller haben.

Jamie Oliver will auf einem Gala-Dinner die Öffentlichkeit aufklären über unhaltbare Zustände bei der Produktion von Hühnern und Eiern. Unter dem Vorwand eines köstlichen Hühnchen-Menüs werden seine Gäste zu Tisch gebeten. Schonungslos und direkt offenbart er dann dem ausgewählten Kreis von namhaften Biologen, englischen Bauern und Journalisten die schreckliche Realität der britischen Massentierhaltung. Noch bevor der erste Gang serviert wird, lüftet Jamie Oliver den Vorhang und illustriert mittels schockierender Demonstrationen live auf der Bühne, wie unsere Frühstückseier produziert werden und wie die Aufzucht von Hühnern wirklich von statten geht.

Noch vor fünfzig Jahren war ein Hühnchen etwas Besonderes und jeder war froh, wenn er es sich einmal die Woche leisten konnte. Heute, dank moderner Methoden bei der Massentierhaltung, ist ein Huhn ein erschwingliches, ganz alltägliches Massenprodukt geworden. In England bekommt man ganze Vögel schon für umgerechnet 3,20 €, aber die Bauern verdienen an jedem Tier nur einige Cent. Mit Hilfe von Geflügelfarmern und Experten hat Jamie Konsumenten, Produzenten und Einzelhändler zusammengebracht, um zu diskutieren, was geändert werden kann.

Live und vor den Augen seiner hungrigen Gäste fasst Jamie in Filmen und Interviews noch einmal die Schlüsselaspekte der Hühner- und Eierproduktion zusammen. Er erklärt den eklatanten Unterschied der Lebensbedingungen von ganz normalen Hühnern und Batterielegehennen, zeigt wie Küken und Hühner getötet werden, und dass Bodenhaltung und Freilandhaltung alleine noch lange kein Bio-Ei bedeuten. Wer diese Show gesehen hat, weiß genauer als ihm lieb ist, was er am Wochenende frühstückt…


Auch "Welt der Wunder" mit Sonderausgabe

Gleich nach "Jamies Hühnerhölle" dreht sich am Mo., 14. Juli 2008 auch in der Sonderausgabe von „Welt der Wunder“ alles um das Thema „Gesunde Ernährung“. Hendrik Hey nimmt unter anderem das Essverhalten der Deutschen unter die Lupe - ist „Bio“ wirklich besser?

22 Juni 2008

DOGMA

29.06.2008, 22:30 Uhr + Wdh um 02.15 Uhr.

PRO7
Dogma
Blockbuster, Spielfilm, Komödie, USA 1999
Dolby Digital 5.1,
Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse geht im New Jersey des späten 20. Jahrhunderts in eine weitere Runde. Bethany, ein weiblicher Nachkomme von Jesus, ist ausersehen, die Welt zu retten. Unterstützt von den merkwürdigen Propheten Jay und Silent Bob, bekämpft Bethany die gefallenen Engel Loki und Bartleby. Die beiden Abtrünnigen versuchen, durch eine Hintertür wieder in den Himmel zu gelangen. Das würde aber den Untergang der gesamten Schöpfung bedeuten ...
Darsteller: Ben Affleck (Bartelby)
Matt Damon (Loki)
Linda Fiorentino (Bethany)
Salma Hayek (Serendipity)
Chris Rock (Rufus)
Jason Lee (Azrael)
Regie: Kevin Smith

07 Juni 2008

Wenn Amerikas Präsidenten lügen

War made easy

Dienstag, 10.06.2008
14.15 - 15.00 (45 min.)

WDR

Wenn Amerikas Präsidenten lügen - die story

Bild zur Sendung
Der Film zieht u.a. Vergleiche und Parallelen zwischen dem Vietnamkrieg und dem Krieg im Irak. - Vietnamkrieg 1964 - 75: Vietnamkrieg/US-Truppen im Dschungel (Symbolfoto)
So unterschiedlich Amerikas Präsidenten in den vergangenen 50 Jahren auch waren. Sie waren in einem alle gleich. Sie alle waren wahre Könner in der Kunst der Lüge, wenn sie das eigene Land zu einem Krieg verführen wollten.
Und ihre Methoden glichen sich. Diese "Gehirnwäsche mit Tradition" hat der amerikanische Wissenschaftler Norman Solomon erforscht, und die beiden Dokumentarfilmer Loretta Alper und Jeremy Earp haben diese Geschichte in einem wunderbar eindrucksvollen Film erzählt.

Wie man sich den Krieg leicht macht. Norman Solomon zeigt, sogar Sprache und Rhetorik der Präsidenten war nahezu identisch, wenn die Kriegsmaschinerie in Gang gesetzt wurde und das amerikanische Volk jubelnd zur Seite stehen sollte.

Der Film zeigt sogar auch, wie Reporter und Moderatoren zeitgleich die Sprache der Präsidenten übernahmen. Politik und Medien, das zeigt der Film, arbeiten Hand in Hand.

Der Film wurde vom Oscar-Preisträger und Friedensaktivist Sean Penn gesprochen. Die deutsche Fassung in der Reihe "die story" spricht sein Synchronsprecher Tobias Meister.

'Ich geh doch nicht putzen!'

'Ich geh doch nicht putzen!'

Montag, 09.06.2008
22.00 - 22.45 (45 min.)
EINSEXTRA

Hauptschüler suchen einen Job



Bild zur Sendung
WDR Fernsehen ICH GEH DOCH NICHT PUTZEN! - "Hauptschüler suchen einen Job" Film von Phillis Fermer, am Mittwoch (21.05.08) um 22:30 Uhr in der Reihe "Menschen hautnah". Tatjana, Michael (l) und Daniel sind Schüler der Adolf-Kolping Hauptschule in Kerpen.
Tatjana, Michael und Daniel sind Schüler der Adolf-Kolping Hauptschule in Kerpen. Sie besuchen die "Bus"-Klasse (Bus = Beruf und Schule), eine besondere Klasse für chronische Schulschwänzer, Sitzenbleiber, Unterrichtsverweigerer.
Jetzt kommen sie regelmäßig, denn es ist ihre letzte Chance, vielleicht doch noch einen Schulabschluss zu erhalten. Wer Glück hat, erhält im Anschluss an ein Praktikum einen Ausbildungsplatz.

Intensiv betreut werden die drei ebenso wie ihre Mitschüler von ihrem Lehrer Bernd Rademacher. Er hat sich zum Ziel gesetzt, dass seine Schüler im Anschluss an die Schule nicht auf der Straße landen. Deshalb führt er viele Gespräche, um sie auf den richtigen Pfad zu bringen, motiviert sie, endlich etwas durchzuhalten, telefoniert, um Praktikumsstellen für seine Schützlinge zu finden.

Michael ist schon 19 Jahre alt. Als sein Vater gestorben ist, ist er dreimal sitzen geblieben, obwohl ihm jeder attestiert, dass er nicht dumm sei, nur faul. Er hat bereits eine 2-jährige Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung hinter sich.

Tatjana wollte früher Tierärztin werden, da war sie noch gut in der Schule. Dann ging es bergab, Tatjana fing an zu schwänzen, immer häufiger. Ihre Eltern sind hoch verschuldet, die Wohnung ist verschimmelt. Den ersten Job in der Bäckerei hat sie verloren. Irgendwas läuft immer schief bei Tatjana, aber eines weiß sie: "Putzen gehen will ich nicht."

Daniel war immer ein Außenseiter. Er hat keine Freunde. Nichts hat er sich mehr gewünscht als dazuzugehören. Deshalb wollte er cool sein und klaute, rauchte und prügelte sich. Zur Schule ging er fast nie. Die "BUS" ist ein Neubeginn.

Der Lehrer tut für die drei, was er kann. Tatsächlich finden sich Betriebe, die das Risiko mit den Problemschülern eingehen wollen.Doch wie weit geht diese Bereitschaft, und werden die Schüler diese Chance nutzen?

03 Juni 2008

Die Schattenarmee der USA im Irak

Die Schattenarmee der USA im Irak


Phoenix Mi, 04.06.08, 21.00 Uhr

Rund 80.000 Gastarbeiter, so genannte "Third Country Nationals" aus Indien, Pakistan, Sri Lanka, Nepal, Bangladesh, Thailand oder von den Philippinen sind Teil der Operation Iraqi Freedom. Sie sind aber nicht Teil der "Koalition der Willigen", sondern tragen als Köche, Busfahrer, Toilettenreiniger, Straßenfeger oder Friseure dazu bei, die gesamte Infrastruktur in den amerikanischen Stützpunkten aufrecht zu erhalten. Die Angehörigen dieser Schattenarmee genießen kaum Schutz oder Absicherung.

Constantino Rodrigues, Desmond D'Souza, Purna Bahadur, Pelli Chelliah, Dinesh Kumar, Amar Malinga: verletzt oder getötet im Irak. In keiner Statistik erfasst, keiner kennt sie, die unsichtbaren Opfer des Krieges. Größtenteils sind sie illegal dort, denn ihre Heimatländer verbieten Reisen in den Irak; in keiner Weise versichert, untergebracht in menschenunwürdigen Unterkünften verdienen sie durchschnittlich 400 Dollar im Monat.

Am 30. August 2004 köpften Aufständische vor laufender Kamera zwölf Gastarbeiter aus Nepal. "Wir haben sie hingerichtet, weil sie hierher gekommen sind, um Juden und Christen in ihrem Krieg gegen den Islam zu unterstützen", sagte einer der maskierten Henker. Eine Woche später wurden sechs pakistanische LKW-Fahrer hingerichtet. Die Familien bekamen 2.000 US-Dollar als Entschädigung. Und so funktioniert das System: Ein Inder beispielsweise bezahlt einer skrupellosen "Arbeitsagentur" in Mumbai ca. 3.000 Dollar für einen Job in den Golfstaaten, ausdrücklich nicht im Irak. Illegal wird er dann nach Dubai oder Kuwait gebracht und dort an arabische Firmen wie "Prime Projects" oder "First Kuwaiti Construction" weiterverkauft.

Diese Firmen sind Subunternehmer von Kellogg, Brown und Root (KBR). Die KBR, eine Halliburton-Tochter, ist vom Pentagon beauftragt, die Infrastruktur in den Garnisonen instand zu halten. Der Inder wird nun vor die Wahl gestellt, entweder im Irak zu arbeiten oder wieder in seine Heimat abgeschoben zu werden. Der Film verfolgt die Schicksale zweier Inder aus Salcete, Goa. Der 19jährige Desmond D'Souza wurde in der Marine Base Al Asadrquote psychisch krank. Er wurde kurzerhand in seine Heimat abgeschoben. Ohne Entschädigung.

Der 39jährige Constantino Rodrigues wurde durch einen Raketenangriff der Aufständischen schwer verletzt. Er verlor ein Bein und ein Auge. Das Fernsehteam war dabei, wie er in ein Krankenhaus in Bagdad eingeliefert wurde. Diese Art der Öffentlichkeit hat ihm sein Schicksal etwas erleichtert.
Zwei Schicksale von Tausenden, die für die unsichtbaren Opfer der Schattenarmee im Irak stehen.

Dokumentation von Ashwin Raman (2008)

23 Mai 2008

MEIN LIEBLING!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

KÜNSTLER HAUTNAH:

Pierre Soulages

ARTE


Sonntag, 25. Mai 2008 um 13.25 Uhr
VPS : 13.25

Auf den ersten Blick sieht man nur, dass Pierre Soulages' bekannteste Bilderserie schwarz ist. Erst der richtige Lichteinfall lässt erkennen, wie der 1919 geborene französische Künstler beim Farbauftrag mit den Lichtreflexionen spielt. Seine Bilder verändern sich, je nachdem zu welcher Tages- und Jahreszeit man sie betrachtet, ob sie die Sonnenstrahlen reflektieren oder nur von grauem Tageslicht umgeben sind. "Künstler hautnah" begleitet den fast 90-jährigen Maler in seine Ateliers nach Paris und Sète sowie zu seiner Ausstellung im Musée Fabre in Montpellier.


Seit 60 Jahren ist Pierre Soulages in der internationalen Kunstwelt zuhause. Er ist einer der großen europäischen Maler, die vieles vorweg nahmen, was in Amerika erst fünf oder zehn Jahre später entwickelt wurde. Als Hauptvertreter der abstrakt-ungegenständlichen Richtung in der französischen Gegenwartsmalerei hat er sich vor allem mit breiten, schwarzen Balkenformen vor hellem Grund beschäftigt. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht dabei besonders seine von monochromem Schwarz beherrschte Phase des "Outrenoir", die 1979 begann.
Pierre Soulages liebt Schwarz, sie ist für ihn die ursprünglichste aller Farben und ein Transportmittel des Lichtes. So entwickelte er verschiedenen Techniken, die die Wahrnehmung der Reflexion des Lichtes auf schwarzem Untergrund beeinflussen. Durch unterschiedlichen Lichteinfall variieren diese ständig, und damit ändern sich auch die Gefühle und Gedanken, die das Werk beim Betrachter auslöst. Pierre Soulages' Kunstauffassung geht so über das eigentliche Werk hinaus: "Ein Kunstwerk besteht immer aus drei Teilen: seiner materiellen Existenz, dem Künstler und dem Betrachter".
Die Werke des Malers sind großflächig, er hält nichts von gerahmten Bildern, die Fenstern ähneln, sondern möchte seinen Werken eher die Stofflickeit von Wänden geben, die sich architektonisch in den Raum einfügen, in dem sie hängen. Das Werkzeug, das er in seinen Ateliers in Paris und Sète hat, sieht daher auch eher aus wie die Ausrüstung eines Malerbetriebs: große Pinsel, Spachtel und Farbeimer.
"Künstler hautnah" besucht Pierre Soulages in seinen Ateliers und begleitet ihn in die Klosterkirche Sainte-Foy de Conques, deren Fenster er in schwarz gestaltet hat, sowie ins Musée Fabre in Montpellier. Das Museum hat für ihn als Zufluchtsort während des Krieges, eine besondere Bedeutung. Hier betrachtete er mit Begeisterung seine Lieblingsbilder und lernte bei einem Museumsbesuch seine Frau kennen. Mittlerweile sind auch viele seiner eigenen Werke im Musée Fabre ausgestellt. Im Gespräch mit dem Kunsthistoriker Klaus Bussmann spricht Soulages über den schöpferischen Akt, das Licht und den Einfluss der Höhlenmalerei auf seine Auffassung von der Kunst.

06 Mai 2008

Megaherbivorentheorie

Serengeti hinter den Deichen

Donnerstag, den 08.05.2008
3Sat 20.15 Uhr

Film von Gerd Weiss und Michael Miersch
(Erstsendung 16.3.2007)

In Deutschland gilt Wald als Inbegriff der Natur. Doch ist Wald auch die natürliche Landschaft Mitteleuropas? Vermutlich nicht. Lange bevor Menschen rodeten, taten es Tiere. Ähnlich wie heute noch in den afrikanischen Savannen, zerstörten sie Bäume und sorgten so für offene und abwechslungsreiche Landschaften. Jetzt kehren die vierbeinigen Landschaftspfleger mit menschlicher Hilfe zurück: Nur eine halbe Stunde von Amsterdam entfernt liegt Oostvaardersplassen, eine weite dem Meer abgerungene Ebene. Dort siedelten niederländische Naturschützer zirka 3.000 große Huftiere - Rothirsche, Wildpferde und Wildrinder - an.
Der Film von Gerd Weiss und Michael Miersch zeigt die Schönheit dieser Wildnis aus zweiter Hand und dokumentiert das Leben der großenHuftiere und der vielen kleineren Bewohner von Oostvaardersplassen. Außerdem stellen die Autoren mit ihrem Film eine brisante politische Frage: Müssen viele Milliarden Euro jährlich ausgegeben werden, damit Landwirte die Kulturlandschaft erhalten? Oder zeigt das Beispiel Oostvaardersplassen, dass es auch anders geht?

27 Januar 2008

27.01.08 Serie statt Film!!

Serienschmiede Hollywood
ARTE
Das war verblüffend interessant - und wirft auch ein ungewohnt positives Licht auf Amerika.
Die machen komplizierte und anspruchsvolle Dinge - Qualitativ sehr viel besser, als der Dreck, den das deutsche Fernsehen produziert!

Die NYT schrieb, daß die SOPRANOS kulturell das bedeutendste Ereignis der letzten 25 Jahre wären.
Gewagte These - aber da ich die ersten Staffeln gesehen habe, neige ich dazu dem zuzustimmen.
Das war wirklich BRILLANT gemacht!

Wer hätte gedacht, daß ich mal so ausdrücklich die amerikanische Kultur loben muß!


Sonntag, 27. Januar 2008 um 01.45 Uhr
VPS : 01.45
Wiederholungen :
08.02.2008 um 05:00
14.02.2008 um 05:00
Serienschmiede Hollywood
(Frankreich, 2005, 54mn)
ARTE F
Regie: Loïc Prigent


In den letzten Jahren ist die Fangemeinde hochwertig produzierter amerikanischer Fernsehserien wie "Six Feet Under" oder "24" weltweit stetig gewachsen. Es scheint, als habe die Fernsehserie dem Spielfilm den Rang abgelaufen. Die Dokumentation wirft einen Blick hinter die Kulissen.
Eine Reihe hochwertiger Fernsehserien findet in den letzten Jahren großen Anklang beim Publikum. Auf der ganzen Welt ziehen ihre Geschichten die Zuschauer in den Bann, begleiten sie im Alltag und beeinflussen ihre Vorstellung von Liebe, Sex und Politik. Nie zuvor waren TV-Dramen und -Komödien so ausgefeilt wie heute. Mit den Kitschserien, die früher ein Auffangbecken für die Versager der Filmindustrie waren, haben sie nichts mehr zu tun. Die Dokumentation gibt aufschlussreiche Einblicke in die Welt des amerikanischen Hochglanz-Fernsehens und macht mit einigen der imponierendsten Figuren bekannt, die für solch innovative Serien wie "24", "Die Sopranos", "Six Feet Under", "Alias", "Sex and the City", "The Shield" und "Lost" verantwortlich zeichnen.
Olivier Joyard und Loïc Prigent werfen einen Blick auf einen noch wenig bekannten Aspekt von Hollywood und decken die komplizierten Mechanismen auf, aus denen diese überaus populären, weil nur allzu menschlichen Fiktionen entstehen. Wie gelingt es, ein TV-Projekt in der Branche durchzuboxen? Warum spiegelt das Fernsehen das Leben der Menschen von heute besser als jedes andere Medium wider? Die Beantwortung dieser Fragen trägt zum besseren Verständnis der Hintergründe eines Machtwechsels bei, der den wichtigsten Industriezweig von Los Angeles völlig auf den Kopf stellt. Heute werden die Geschichten, die einst den Weltruf von Hollywood begründeten, in den Fernsehserien erzählt; denn sie sind näher an den Alltagssorgen der Menschen und leben nicht von Spezialeffekten, sondern von der Glaubwürdigkeit ihrer Figuren. Goldenes TV-Zeitalter in Hollywood!