28 Juni 2008

Jamies Hühnerhölle

Nachdem ich schon zweimal im Tammox-Blog über die Zustände und die globalen Auswirkungen der Hühner-Haltung berichtete, kommt nun Herr Oliver mit einer Aktion zum Thema ins TV - auch er hat gehört, daß jährlich Hunderte Millionen Eintagsküken geschreddert werden, weil es Hähne sind:

Jamies Hühnerhölle

RTL-II
Am Mo., 14. Juli 2008 um 21:15 Uhr

Nach Jugendarbeitslosigkeit und Schulkantinen prangert der sympathische Starkoch jetzt die Massenhaltung von Hühnern an


Wie schon bei seinem Einsatz für junge Arbeitslose und seiner Kampagne für besseres Essen in englischen Schulkantinen, will der sympathische britische Starkoch mehr, als nur leckere Gerichte für sein Publikum auf den Tisch zaubern. Jamie Oliver lädt diesmal ein zu einem Gala-Dinner der etwas anderen Art: Auf drastische Weise demonstriert er, unter welch grausamen Bedingungen Hühner leben und sterben müssen, nur damit wir etwas zu essen auf dem Teller haben.

Jamie Oliver will auf einem Gala-Dinner die Öffentlichkeit aufklären über unhaltbare Zustände bei der Produktion von Hühnern und Eiern. Unter dem Vorwand eines köstlichen Hühnchen-Menüs werden seine Gäste zu Tisch gebeten. Schonungslos und direkt offenbart er dann dem ausgewählten Kreis von namhaften Biologen, englischen Bauern und Journalisten die schreckliche Realität der britischen Massentierhaltung. Noch bevor der erste Gang serviert wird, lüftet Jamie Oliver den Vorhang und illustriert mittels schockierender Demonstrationen live auf der Bühne, wie unsere Frühstückseier produziert werden und wie die Aufzucht von Hühnern wirklich von statten geht.

Noch vor fünfzig Jahren war ein Hühnchen etwas Besonderes und jeder war froh, wenn er es sich einmal die Woche leisten konnte. Heute, dank moderner Methoden bei der Massentierhaltung, ist ein Huhn ein erschwingliches, ganz alltägliches Massenprodukt geworden. In England bekommt man ganze Vögel schon für umgerechnet 3,20 €, aber die Bauern verdienen an jedem Tier nur einige Cent. Mit Hilfe von Geflügelfarmern und Experten hat Jamie Konsumenten, Produzenten und Einzelhändler zusammengebracht, um zu diskutieren, was geändert werden kann.

Live und vor den Augen seiner hungrigen Gäste fasst Jamie in Filmen und Interviews noch einmal die Schlüsselaspekte der Hühner- und Eierproduktion zusammen. Er erklärt den eklatanten Unterschied der Lebensbedingungen von ganz normalen Hühnern und Batterielegehennen, zeigt wie Küken und Hühner getötet werden, und dass Bodenhaltung und Freilandhaltung alleine noch lange kein Bio-Ei bedeuten. Wer diese Show gesehen hat, weiß genauer als ihm lieb ist, was er am Wochenende frühstückt…


Auch "Welt der Wunder" mit Sonderausgabe

Gleich nach "Jamies Hühnerhölle" dreht sich am Mo., 14. Juli 2008 auch in der Sonderausgabe von „Welt der Wunder“ alles um das Thema „Gesunde Ernährung“. Hendrik Hey nimmt unter anderem das Essverhalten der Deutschen unter die Lupe - ist „Bio“ wirklich besser?

22 Juni 2008

DOGMA

29.06.2008, 22:30 Uhr + Wdh um 02.15 Uhr.

PRO7
Dogma
Blockbuster, Spielfilm, Komödie, USA 1999
Dolby Digital 5.1,
Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse geht im New Jersey des späten 20. Jahrhunderts in eine weitere Runde. Bethany, ein weiblicher Nachkomme von Jesus, ist ausersehen, die Welt zu retten. Unterstützt von den merkwürdigen Propheten Jay und Silent Bob, bekämpft Bethany die gefallenen Engel Loki und Bartleby. Die beiden Abtrünnigen versuchen, durch eine Hintertür wieder in den Himmel zu gelangen. Das würde aber den Untergang der gesamten Schöpfung bedeuten ...
Darsteller: Ben Affleck (Bartelby)
Matt Damon (Loki)
Linda Fiorentino (Bethany)
Salma Hayek (Serendipity)
Chris Rock (Rufus)
Jason Lee (Azrael)
Regie: Kevin Smith

07 Juni 2008

Wenn Amerikas Präsidenten lügen

War made easy

Dienstag, 10.06.2008
14.15 - 15.00 (45 min.)

WDR

Wenn Amerikas Präsidenten lügen - die story

Bild zur Sendung
Der Film zieht u.a. Vergleiche und Parallelen zwischen dem Vietnamkrieg und dem Krieg im Irak. - Vietnamkrieg 1964 - 75: Vietnamkrieg/US-Truppen im Dschungel (Symbolfoto)
So unterschiedlich Amerikas Präsidenten in den vergangenen 50 Jahren auch waren. Sie waren in einem alle gleich. Sie alle waren wahre Könner in der Kunst der Lüge, wenn sie das eigene Land zu einem Krieg verführen wollten.
Und ihre Methoden glichen sich. Diese "Gehirnwäsche mit Tradition" hat der amerikanische Wissenschaftler Norman Solomon erforscht, und die beiden Dokumentarfilmer Loretta Alper und Jeremy Earp haben diese Geschichte in einem wunderbar eindrucksvollen Film erzählt.

Wie man sich den Krieg leicht macht. Norman Solomon zeigt, sogar Sprache und Rhetorik der Präsidenten war nahezu identisch, wenn die Kriegsmaschinerie in Gang gesetzt wurde und das amerikanische Volk jubelnd zur Seite stehen sollte.

Der Film zeigt sogar auch, wie Reporter und Moderatoren zeitgleich die Sprache der Präsidenten übernahmen. Politik und Medien, das zeigt der Film, arbeiten Hand in Hand.

Der Film wurde vom Oscar-Preisträger und Friedensaktivist Sean Penn gesprochen. Die deutsche Fassung in der Reihe "die story" spricht sein Synchronsprecher Tobias Meister.

'Ich geh doch nicht putzen!'

'Ich geh doch nicht putzen!'

Montag, 09.06.2008
22.00 - 22.45 (45 min.)
EINSEXTRA

Hauptschüler suchen einen Job



Bild zur Sendung
WDR Fernsehen ICH GEH DOCH NICHT PUTZEN! - "Hauptschüler suchen einen Job" Film von Phillis Fermer, am Mittwoch (21.05.08) um 22:30 Uhr in der Reihe "Menschen hautnah". Tatjana, Michael (l) und Daniel sind Schüler der Adolf-Kolping Hauptschule in Kerpen.
Tatjana, Michael und Daniel sind Schüler der Adolf-Kolping Hauptschule in Kerpen. Sie besuchen die "Bus"-Klasse (Bus = Beruf und Schule), eine besondere Klasse für chronische Schulschwänzer, Sitzenbleiber, Unterrichtsverweigerer.
Jetzt kommen sie regelmäßig, denn es ist ihre letzte Chance, vielleicht doch noch einen Schulabschluss zu erhalten. Wer Glück hat, erhält im Anschluss an ein Praktikum einen Ausbildungsplatz.

Intensiv betreut werden die drei ebenso wie ihre Mitschüler von ihrem Lehrer Bernd Rademacher. Er hat sich zum Ziel gesetzt, dass seine Schüler im Anschluss an die Schule nicht auf der Straße landen. Deshalb führt er viele Gespräche, um sie auf den richtigen Pfad zu bringen, motiviert sie, endlich etwas durchzuhalten, telefoniert, um Praktikumsstellen für seine Schützlinge zu finden.

Michael ist schon 19 Jahre alt. Als sein Vater gestorben ist, ist er dreimal sitzen geblieben, obwohl ihm jeder attestiert, dass er nicht dumm sei, nur faul. Er hat bereits eine 2-jährige Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung hinter sich.

Tatjana wollte früher Tierärztin werden, da war sie noch gut in der Schule. Dann ging es bergab, Tatjana fing an zu schwänzen, immer häufiger. Ihre Eltern sind hoch verschuldet, die Wohnung ist verschimmelt. Den ersten Job in der Bäckerei hat sie verloren. Irgendwas läuft immer schief bei Tatjana, aber eines weiß sie: "Putzen gehen will ich nicht."

Daniel war immer ein Außenseiter. Er hat keine Freunde. Nichts hat er sich mehr gewünscht als dazuzugehören. Deshalb wollte er cool sein und klaute, rauchte und prügelte sich. Zur Schule ging er fast nie. Die "BUS" ist ein Neubeginn.

Der Lehrer tut für die drei, was er kann. Tatsächlich finden sich Betriebe, die das Risiko mit den Problemschülern eingehen wollen.Doch wie weit geht diese Bereitschaft, und werden die Schüler diese Chance nutzen?

03 Juni 2008

Die Schattenarmee der USA im Irak

Die Schattenarmee der USA im Irak


Phoenix Mi, 04.06.08, 21.00 Uhr

Rund 80.000 Gastarbeiter, so genannte "Third Country Nationals" aus Indien, Pakistan, Sri Lanka, Nepal, Bangladesh, Thailand oder von den Philippinen sind Teil der Operation Iraqi Freedom. Sie sind aber nicht Teil der "Koalition der Willigen", sondern tragen als Köche, Busfahrer, Toilettenreiniger, Straßenfeger oder Friseure dazu bei, die gesamte Infrastruktur in den amerikanischen Stützpunkten aufrecht zu erhalten. Die Angehörigen dieser Schattenarmee genießen kaum Schutz oder Absicherung.

Constantino Rodrigues, Desmond D'Souza, Purna Bahadur, Pelli Chelliah, Dinesh Kumar, Amar Malinga: verletzt oder getötet im Irak. In keiner Statistik erfasst, keiner kennt sie, die unsichtbaren Opfer des Krieges. Größtenteils sind sie illegal dort, denn ihre Heimatländer verbieten Reisen in den Irak; in keiner Weise versichert, untergebracht in menschenunwürdigen Unterkünften verdienen sie durchschnittlich 400 Dollar im Monat.

Am 30. August 2004 köpften Aufständische vor laufender Kamera zwölf Gastarbeiter aus Nepal. "Wir haben sie hingerichtet, weil sie hierher gekommen sind, um Juden und Christen in ihrem Krieg gegen den Islam zu unterstützen", sagte einer der maskierten Henker. Eine Woche später wurden sechs pakistanische LKW-Fahrer hingerichtet. Die Familien bekamen 2.000 US-Dollar als Entschädigung. Und so funktioniert das System: Ein Inder beispielsweise bezahlt einer skrupellosen "Arbeitsagentur" in Mumbai ca. 3.000 Dollar für einen Job in den Golfstaaten, ausdrücklich nicht im Irak. Illegal wird er dann nach Dubai oder Kuwait gebracht und dort an arabische Firmen wie "Prime Projects" oder "First Kuwaiti Construction" weiterverkauft.

Diese Firmen sind Subunternehmer von Kellogg, Brown und Root (KBR). Die KBR, eine Halliburton-Tochter, ist vom Pentagon beauftragt, die Infrastruktur in den Garnisonen instand zu halten. Der Inder wird nun vor die Wahl gestellt, entweder im Irak zu arbeiten oder wieder in seine Heimat abgeschoben zu werden. Der Film verfolgt die Schicksale zweier Inder aus Salcete, Goa. Der 19jährige Desmond D'Souza wurde in der Marine Base Al Asadrquote psychisch krank. Er wurde kurzerhand in seine Heimat abgeschoben. Ohne Entschädigung.

Der 39jährige Constantino Rodrigues wurde durch einen Raketenangriff der Aufständischen schwer verletzt. Er verlor ein Bein und ein Auge. Das Fernsehteam war dabei, wie er in ein Krankenhaus in Bagdad eingeliefert wurde. Diese Art der Öffentlichkeit hat ihm sein Schicksal etwas erleichtert.
Zwei Schicksale von Tausenden, die für die unsichtbaren Opfer der Schattenarmee im Irak stehen.

Dokumentation von Ashwin Raman (2008)