03 Juni 2008

Die Schattenarmee der USA im Irak

Die Schattenarmee der USA im Irak


Phoenix Mi, 04.06.08, 21.00 Uhr

Rund 80.000 Gastarbeiter, so genannte "Third Country Nationals" aus Indien, Pakistan, Sri Lanka, Nepal, Bangladesh, Thailand oder von den Philippinen sind Teil der Operation Iraqi Freedom. Sie sind aber nicht Teil der "Koalition der Willigen", sondern tragen als Köche, Busfahrer, Toilettenreiniger, Straßenfeger oder Friseure dazu bei, die gesamte Infrastruktur in den amerikanischen Stützpunkten aufrecht zu erhalten. Die Angehörigen dieser Schattenarmee genießen kaum Schutz oder Absicherung.

Constantino Rodrigues, Desmond D'Souza, Purna Bahadur, Pelli Chelliah, Dinesh Kumar, Amar Malinga: verletzt oder getötet im Irak. In keiner Statistik erfasst, keiner kennt sie, die unsichtbaren Opfer des Krieges. Größtenteils sind sie illegal dort, denn ihre Heimatländer verbieten Reisen in den Irak; in keiner Weise versichert, untergebracht in menschenunwürdigen Unterkünften verdienen sie durchschnittlich 400 Dollar im Monat.

Am 30. August 2004 köpften Aufständische vor laufender Kamera zwölf Gastarbeiter aus Nepal. "Wir haben sie hingerichtet, weil sie hierher gekommen sind, um Juden und Christen in ihrem Krieg gegen den Islam zu unterstützen", sagte einer der maskierten Henker. Eine Woche später wurden sechs pakistanische LKW-Fahrer hingerichtet. Die Familien bekamen 2.000 US-Dollar als Entschädigung. Und so funktioniert das System: Ein Inder beispielsweise bezahlt einer skrupellosen "Arbeitsagentur" in Mumbai ca. 3.000 Dollar für einen Job in den Golfstaaten, ausdrücklich nicht im Irak. Illegal wird er dann nach Dubai oder Kuwait gebracht und dort an arabische Firmen wie "Prime Projects" oder "First Kuwaiti Construction" weiterverkauft.

Diese Firmen sind Subunternehmer von Kellogg, Brown und Root (KBR). Die KBR, eine Halliburton-Tochter, ist vom Pentagon beauftragt, die Infrastruktur in den Garnisonen instand zu halten. Der Inder wird nun vor die Wahl gestellt, entweder im Irak zu arbeiten oder wieder in seine Heimat abgeschoben zu werden. Der Film verfolgt die Schicksale zweier Inder aus Salcete, Goa. Der 19jährige Desmond D'Souza wurde in der Marine Base Al Asadrquote psychisch krank. Er wurde kurzerhand in seine Heimat abgeschoben. Ohne Entschädigung.

Der 39jährige Constantino Rodrigues wurde durch einen Raketenangriff der Aufständischen schwer verletzt. Er verlor ein Bein und ein Auge. Das Fernsehteam war dabei, wie er in ein Krankenhaus in Bagdad eingeliefert wurde. Diese Art der Öffentlichkeit hat ihm sein Schicksal etwas erleichtert.
Zwei Schicksale von Tausenden, die für die unsichtbaren Opfer der Schattenarmee im Irak stehen.

Dokumentation von Ashwin Raman (2008)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich bin entsetzt über diesen bericht!!was da wohl noch alles so rauskommt!wird zeit das der olle busch von der bildfläche verschwindet,und obama das dilemma wieder richten kann!!die ammis müssen da endlich raus!!die haben da NICHTS zu suchen!!