07 Juni 2008

'Ich geh doch nicht putzen!'

'Ich geh doch nicht putzen!'

Montag, 09.06.2008
22.00 - 22.45 (45 min.)
EINSEXTRA

Hauptschüler suchen einen Job



Bild zur Sendung
WDR Fernsehen ICH GEH DOCH NICHT PUTZEN! - "Hauptschüler suchen einen Job" Film von Phillis Fermer, am Mittwoch (21.05.08) um 22:30 Uhr in der Reihe "Menschen hautnah". Tatjana, Michael (l) und Daniel sind Schüler der Adolf-Kolping Hauptschule in Kerpen.
Tatjana, Michael und Daniel sind Schüler der Adolf-Kolping Hauptschule in Kerpen. Sie besuchen die "Bus"-Klasse (Bus = Beruf und Schule), eine besondere Klasse für chronische Schulschwänzer, Sitzenbleiber, Unterrichtsverweigerer.
Jetzt kommen sie regelmäßig, denn es ist ihre letzte Chance, vielleicht doch noch einen Schulabschluss zu erhalten. Wer Glück hat, erhält im Anschluss an ein Praktikum einen Ausbildungsplatz.

Intensiv betreut werden die drei ebenso wie ihre Mitschüler von ihrem Lehrer Bernd Rademacher. Er hat sich zum Ziel gesetzt, dass seine Schüler im Anschluss an die Schule nicht auf der Straße landen. Deshalb führt er viele Gespräche, um sie auf den richtigen Pfad zu bringen, motiviert sie, endlich etwas durchzuhalten, telefoniert, um Praktikumsstellen für seine Schützlinge zu finden.

Michael ist schon 19 Jahre alt. Als sein Vater gestorben ist, ist er dreimal sitzen geblieben, obwohl ihm jeder attestiert, dass er nicht dumm sei, nur faul. Er hat bereits eine 2-jährige Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung hinter sich.

Tatjana wollte früher Tierärztin werden, da war sie noch gut in der Schule. Dann ging es bergab, Tatjana fing an zu schwänzen, immer häufiger. Ihre Eltern sind hoch verschuldet, die Wohnung ist verschimmelt. Den ersten Job in der Bäckerei hat sie verloren. Irgendwas läuft immer schief bei Tatjana, aber eines weiß sie: "Putzen gehen will ich nicht."

Daniel war immer ein Außenseiter. Er hat keine Freunde. Nichts hat er sich mehr gewünscht als dazuzugehören. Deshalb wollte er cool sein und klaute, rauchte und prügelte sich. Zur Schule ging er fast nie. Die "BUS" ist ein Neubeginn.

Der Lehrer tut für die drei, was er kann. Tatsächlich finden sich Betriebe, die das Risiko mit den Problemschülern eingehen wollen.Doch wie weit geht diese Bereitschaft, und werden die Schüler diese Chance nutzen?

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